Multimedial & multimodal lautete das diesjährige Thema der Konferenz Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd), die vom 25. bis 29. März 2019 in Mainz und Frankfurt am Main stattfand.
Die Nachwuchsforschungsgruppe HistStadt4D hat sich mit mehreren Formaten aktiv an der Konferenz beteiligt:
In dem Workshop Usability-Testing für Softwarewerkzeuge in den Digital Humanities am Beispiel von Bildrepositorien vermittelten die NachwuchswissenschaftlerInnen Leyla Dewitz, Cindy Kröber, Jonas Bruschke, Marcus Breitenstein, Ferdinand Maiwald und Dr. Florian Niebling den Teilnehmenden Methoden und Techniken der Usability und User Experience (UX). Erprobt wurde dabei u.a. der Umgang mit dem in der Forschungsgruppe entwickelten Prototyp.
Die Kunsthistorikerin Dr. des. Heike Messemer stellte in ihrem Vortrag Wissenschaftliche Rezeption digitaler 3D-Rekonstruktionen von historischer Architektur ein wesentliches Desiderat im Kontext der Erstellung von wissenschaftlichen 3D-Modellen vor: In Projektberichten fehlen oftmals Verweise auf bereits durchgeführte 3D-Rekonstruktionen von historischer Architektur. Dieser Umstand kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden, so gibt es bislang noch keine von der Wissenschaftscommunity allgemein anerkannten Richtlinien und Standards zur Dokumentation und Publikation von wissenschaftlichen 3D-Rekonstruktionen.
Im Panel Das Wissen in der 3D-Rekonstruktion diskutierten Dr. Sander Münster, Dr. Florian Niebling und Dr. des. Heike Messemer mit Dr. Piotr Kuroczyński und Peggy Große unter Einbeziehung des Publikums unterschiedliche Aspekte der Wissensdarstellung, -erschließung, -vernetzung in 3D-Rekonstruktionen. Sander Münster ging dabei der Frage nach, wie sich in den Geisteswissenschaften mit dem Einsatz neuer Technologien Forschungsfragen und -methoden verändern. Aus historischer Perspektive wies Heike Messemer darauf hin, dass zehn Jahre nach Entstehung der London Charter deren Überprüfung und Anpassung notwendig sei, insbesondere im Hinblick auf die bislang nur vage erwähnte visuelle Auszeichnung von gesichertem Wissen und hypothetischen Ergänzungen in 3D-Rekonstruktionen, um allgemein anerkannte Standards zu etablieren. Auf virtuelle Forschungsumgebungen fokussierte Peggy Großes Beitrag in Bezug darauf, dass diese es ermöglichen Informationen zur Modellerstellung mit dem 3D-Modell zu verknüpfen und dadurch Wissen zu den 3D-Rekonstruktionen nachhaltig zugänglich zu machen. Piotr Kuroczyński knüpfte hieran an und wies insbesondere auf das Potential der Interaktivität hin, die durch Game Engines und virtuelle Forschungsumgebungen neue Wissenszugänge eröffnet. Den Aspekt der Interaktivität vertiefte Florian Niebling und hob Methoden wie VR und AR hervor, die einen explorativen Umgang mit 3D-Rekonstruktionen ermöglichen.
Zur Website der DHd 2019:
https://dhd2019.org/
Zum Book of Abstracts der DHd 2019:
https://doi.org/10.5281/zenodo.2596095